WITL 2016- Donnerstag

 

IMG_3081

Heute ist Samuel aufgewacht, solange Max noch da war. Max hat ihn gewickelt und ihm die Flasche gegeben. Bevor Max gegangen ist, haben sie mich aufgeweckt und ich habe noch mitbekommen, wie Max sich nicht entscheiden konnte, was er zum Arbeiten anziehen will, bis er sich schließlich doch gegen das bereits ausgewählte T-Shirt entschieden hat, weil sich das nicht richtig angefühlt hat.

Heute hat Samuel sich von Max verabschiedet, heute haben die zwei noch kurz im Treppenhaus Quatsch gemacht.

Dieser Anblick, meine zwei Männer, mein Herz, in einer Umarmung vor der Türe am frühen Morgen. Wie könnte der Tag schöner starten?

Heute habe ich, wie meist am Morgen Instagram gecheckt und Herzchen an die Fotos der letzten Stunden verteilt. Instagram gefällt mir wirklich, auch wenn ich heute mit Schrecken feststellen musste, das alle Dinge anders geworden sind. Ich verteile zu wenig Herzchen, freue mich aber selbst über welche.

Wie im echten Leben. Wenn man jemandem ein Lägheln schenkt, schenkt er es meist zurück. Komplimente machen macht gute Laune. Nette Worte erfreuen nicht nur den Gegenüber, sondern auch das eigene Herz. Mehr Wärme, mehr Herzlichkeit. Wieso fällt mir das im echten Leben oft schwer? Wieso sehe ich lieber die negativen Dinge, als die positiven. Ich möchte lernen mehr Herzchen im echten Leben zu verteilen, mehr auf die guten Sachen eingehen. Grüßen, Lächeln und Komplimente verteilen. Dazu hätte ich heute zum Beispiel beim Arzt Gelegenheit gehabt, den meine Ärztin sah heute einfach klasse aus und auch die MTAs sind immer so freundlich.

IMG_3098

Heute gab es zum Frühstück Schoko-Vollkorn-Flocken mit Joghurt und für Samuel mit Heidelbeeren. Für mich mit Erd-, Him- und Brombeeren. Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, nur noch eine Sorte „Obst“ zu essen, würde ich Beeren wählen. Das gesund ernähren klappt meist gut, bis zum Nachmittag, daran muss ich wirklich arbeiten. IMG_3111

Heute habe ich mich an Mark Twains „If it’s your job to eat a frog, it’s best to do it first thing in the morning. And If it’s your job to eat two frogs, it’s best to eat the biggest one first!“ zu Herzen genommen und direkt während des Frühstücks noch zwei überfällige Anrufe erledigt, anschließend mit Samuel gestaubsaugt und mir für seinen Schäfchen das Bad vorgenommen, weil ich da mit Chlorreiniger arbeiten musste.

DSC_0259

Heute hat Samuel um 11.00 Uhr seinen Mittagsschlaf gemacht und ich habe noch kurz diese wunderschönen, fragilen Blumen in unserem Garten fotografiert, die immer viel zu kurz blühen. Das ist okay, dafür sind sie, die Zeit, die sie blühen auch wunderschön. Genauso, wie all die wundervollen Momente in unserem alltäglichen Leben, die wir oft nicht voll auskosten. Bei denen ich es nicht schaffe, ganz im Hier und Jetzt zu sein, sondern in Gedanken oder am Handy. Oft wünsche ich mir den Ende des Tages, Mittagschlaf oder in fünf Jahren herbei, dabei verpasse ich die kleinen wundervollen Dinge.Ich vergesse manchmal, dass Samuel die Welt anders sieht, dass er dieses Leben begreifen und verstehen muss und das das zwar faszinierend und spannend, aber nicht unbedingt leicht ist. Und dass er mich dazu braucht. Heute war zwar eigentlich keiner der Tage an dem ich mir nur den Abend herbei gesehnt habe, aber auch solche Tage werden wieder kommen. Dann wünsche ich mir mehr Achtsamkeit für seine Bedürfnisse, für die kleinen Wunder und mehr Freude daran. DSC_0267Heute hat Samuel einen langen Mittagschlaf gemacht, in dem ich das Bad geputzt habe und an meinem Project Life gearbeitet habe, irgendwann wusste ich dann nicht mehr richtig, was ich mit meiner freuen Zeit angestellt habe. DSC_0279

Heute habe ich es endlich mal geschafft Samuel nach dem Mittagessen beim Bücher anschauen zu fotografieren. Nach diesem Foto hat er mir ein Buch gebracht, sich auf meinen Schoß gesetzt und wollte, dass ich ihm die Geräusche der verschiedenen Tiere vormache, das Quaken der Enten hat ihm besonders gefallen. IMG_3131

Heute habe ich mich um 15.00 Uhr geschminkt, als es endlich aufgehört hat zu regnen und wir einkaufen gehen wollten. IMG_3132

Heute hat es natürlich angefangen zu regnen, als wir gerade losgelaufen waren und aufgehört, als wir den Pennyparkplatz erreicht haben. Trotz Regenjacke, war ich komplett durchnässt. Auch meine Socken, wasserdichte Schuhe habe ich auch nicht. Im Laden have ich mich entschieden heute Abend gleich die doppelte Menge für morgen mit zu kochen. IMG_3133IMG_3136

Heute haben wir nach dem Besuch im Penny und Rossmann noch in der Gärtnerei vorbei geschaut um einen Strauß von meinem Geburtstagsgutschein zu kaufen. Diese Callas haben wir geschenkt bekommen und später gleich weiter geschenkt und die Freude weiterzugeben. Geschenke zu machen sind definitiv eine meiner Sprachen der Liebe. Es macht mir deutlich mehr Spaß sie zu machen, als selbst zu bekommen.

Heute haben wir Samuels Urgroßvater beim Arbeiten in der Gärtnerei zugeschaut und sind dann nach Hause gegangen.

Heute habe ich Samuel mit samt den Blumen zur Nachbarin gebracht, weil ich einen Arzttermin hatte. Heute wurde mir eine Kehlkopfentzündung diagnostiziert und Antibiotikum verschrieben, das ich nehmen soll, falls es über das Wochenende nicht besser wird.

Heute habe ich Max Bruder im Städtle getroffen, der seine letzte Prüfung gefeiert hat, außerdem bog einige andere Leute. Ich mag das, in einer Stadt zu leben, die nicht so groß ist, weil man immer jemanden trifft, den man kennt. Außer man trifft jemanden, den man nicht mag, aber damit muss man dann wohl leben. Ich mag, dass man alles zu Fuß erreichen kann und es fast alle nötigen Geschäfte und Dienstleister vor Ort gibt. Ich mag den Marktplatz und den Charme im Städtle.DSC_0286

Heute war Max zu Hause als ich heimkam, Samuel hat sich sehr gefreut seinen Papa zu sehen, mit ihm Quatsch zu machen und aus dem Fenster zu schauen, solange ich Nudeln und Bolognese gekocht habe.  Ich beobachte die zwei so gerne zusammen, sie haben eine ganz eigene, besondere Verbindung. Manchmal bin ich neidisch, dass für Samuel Max der jenige ist, mit dem man mehr Quatsch machen kann und der weniger schimpft, vor allem, weil er weniger zu Hause ist.

Heute haben wir zusammen Abend gegessen. Seit Max nicht mehr schichten muss, machen wir das fast jeden Abend, was ich wichtig und schön finde. DSC_0304DSC_0309Heute hat Max Samuel bettfertig gemacht, solange ich etwas aufgeräumt habe. Die Flasche habe ich ihm dann gegeben, weil Max in die Jungenschaft gegangen ist und das bei mir auch irgendwie besser klappt. Ich habe gelernt diesen Moment zu genießen, auch dass er mir dabei in den Haaren spielt. Das ist der letzte Moment des Tages, den nur wir beide verbringen und nach dem eine hoffentlich ruhige Nacht folgt.

Heute schläft Samuel schnell ein, nachdem ich ihn in die Trage gesetzt habe und einige Schritte gelaufen bin. Nun beginnt also mein Abend, an dem noch einige zu tun ist.
IMG_3150

Heute hole ich zunächst die Wäsche aus der Waschküche und fange an die Spülmaschine auszuräumen, dabei muss ich inne halten und den Strauß betrachten, den ich mir heute gekauft habe. Rosen, Schneeballen und Eustomia. Fast wie in meinem Brautstrauß, auch wenn da die Rosen und Eustomia Lila waren. Da fällt mir auf, dass ja tatsächlich schon  in einigen Tagen unseren zweiten Hochzeitstag feiern. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist und unglaublich, wie lange unsere Hochzeit tatsächlich schon her zu sein scheint. So vieles hat sich seit dem verändert, so vieles ist gleich geblieben. IMG_3159

Heute nutze ich noch kurz, dass es eine Regenpause gibt und bringe ein paar aussortiere Klamotten zum Container auf der anderen Straßenseite. Bei diesem unvorteilhaften Bild scheint es, als müsste ich noch einige Sachen aussortieren. Dabei bin ich mit dem wenigen Inhalt meines Kleiderschrankes eigentlich fast zufrieden, würden mir nur meine Hosen wieder passen. Ein Thema, das mich scheinbar die ganze Zeit begleitet, denn jeden Tag schreibe ich darüber, dennoch hat es in meinem Kopf noch nicht ganz Klick gemacht und ich ändere noch nichts daran. IMG_3162

Heute sehe ich nassen Löwenzahn am Straßenrand, der genauso schön und faszinierend ist, wie trockener. Fantastisch, diese kleinen Hubschrauber, die so weit fliegen können um ein Samenkorn zu tragen. Faszinierend, wie Löwenzahn es scheinbar überall schafft zu überleben und zu wachsen. Nervig im Blumenbeet, ja, aber ansonsten ziemlich cool.

Heute schaue ich Criminal Minds, obwohl ich immer Angst bekomme.
Heute lege ich Wäsche zusammen, räume die Spülmaschine aus und fange an diese Worte zu tippen.
Heute unterhalte ich mich mit Max, als er zurückkommt.
Heute möchte Samuel eine zweite Flasche.
Heute möchte Samuel um 23.38 Uhr nicht mehr in seinem Bett schlafen, sondern nur bei uns, weshalb ich mich für’s Bett richte, solange Max ihn im Arm hält.

Heute war Donnerstag der 12.05.2016, heute ist der vierte Tag der Woche in unserem Leben. Heute erkenne ich Muster in unseren Tagesabläufen, Dinge die immer gleich sind, Dinge die gut so sind, Dinge, die ich gerne ändern würde. Heute war ein guter Tag. Morgen ist ein neuer Tag

2 Gedanken zu „WITL 2016- Donnerstag

Hinterlasse einen Kommentar